Juni 2007
Monthly Archive
Freitag, 29. Juni 2007
und gut Shabbes. Die Regierung macht sich jetzt auf den Weg hierhin* um Zweit-Töchterlein endlich mal zu besuchen und auch wieder Nach Hause zu holen. Hier schreien doch tatsächlich mind. 6 Leute Hurra, endlich!
Bis Sonntagabend.
*
Hier war mal ein Brüsselbild!
Ach und hierin will ich unbedingt:
http://www.mjb-jmb.org/
Donnerstag, 28. Juni 2007
und die gesamte Rest-Mischpoke zu hause. Schon um 7 Uhr musste er los , um auch pünktlich bei seinen Touris am Wachsfigurenkabinett i Kopenhagen aufzutauchen und nun ist er wohl schon unterwegs auf seiner Schlössertour. Und er ist erst gegen 19 Uhr wieder da.
Wir halten zu Hause die Stellung und werden versuchen so einige Bücherkisten zu packen, Lotte von ihrem Nachtlager vertreiben, sie muss ja beim Hannahle in der Minikemenate mitschlummern. Das Wetter hat sich aufgeklart, nur etwas kalt und windelig ist es draussen, aber keine Wasser von oben. Jaja Daumenhalt Herr König, das Sie da drüben dasselbe Wetter haben.
Oh Hauptsache morgen früh um 9 ist nicht so ein Wetter da macht sich die Regierung auf nach Brüssel das Marie-Stinchen abzuholen. Uff ich hasse fliegen bei Regen, Gewitter und Wind. Versprochen ist versprochen und sie hat schliesslich Mamas Flugticket bezahlt, die Süsse 🙂 .
So jetzt gucken wir alle “ Sommer in Bullerbü“ zu Ende, ach was haben die da gerade schönes Wetter und dann Bücher reinpacken und auf alle Fälle noch Waffeln backen, weil das hebt bei uns hier die Stimmung.


Sie wäre übrigens dieses Jahr im November 100 Jahre alt geworden!
Mittwoch, 27. Juni 2007
Und zwar ab 16 Uhr sind sie auf des Königs Sommerjobstammburg Burg Glimmingehus zur Weiterbildung (Regierung soll dort auch ab und zu guiden helfen diesen Sommer) mit anschliessendem Grillen in der Burgwohnküche auf einem alten offenen Feuer dort. Danke Lottilie fürs Kinderübernehmen.

Also aufgepasst alle Österlen – Skånebesucher deutsche Sprache:
Ab 6. Juli, immer um 13 und 15 Uhr
jeden Freitag, Samstag und Sonntag
Burgführungen in deutscher Sprache
durch den Mischpokenkönig höchstpersönlich!
Dienstag, 26. Juni 2007
Zur Vorbereitung von des Königs neueste Guidetour waren wir heute auf einer Nordostseeländischen Schlössertour drüben bei Nachbarns in Dänemark. Irgendwie ist uns nie, als ob wir in ein anderes Land fahren, so normal ist das rüberfahren. Die Kinder waren nur mässig begeistert von dem zwischedurch langen Stillsitzen, aber mit all den Schlösserbesichtigen und den dazugehörigen Geschichten haben auch sie diese <lehrfahrt „geniessen“ können. Zu allererst ging es von Kopenhagen Richtung Küstenstrasse und diese entlang nach Helsingør und dort dann gleich zum ersten Schloss:
Kronborg slot
Sehr spannend ihn zu besuchen, dort unten in den dunklen feuchten Kasematten, Taschenlampe nicht vergessen!
http://de.wikipedia.org/wiki/Hamlet
Hannahle war etwas enttäuscht, sie dachte das wir jetzt bei der Königin zu Mittag speisen, dem war leider nicht so, sondern, es gab Picknik beim Auto 😉 .
Weiter gings dann nach Schloss Fredensborg:
Ein weiteres sehr schönes dänisches Schloss, im Besitz der Königsfamilie, deren Sommersitz, das man im Juli (kurios) auch innen besichtigen kann.
Dort ist nun am kommenden Sonntag ein grosses Ereignis (Pluspunkt für meinen König-Guide bei seinen Touris) : Ihre Königliche Hoheit Prinzessin N.N. bekommt bei der Taufe endlich ihren Namen. Wie in Dänemark üblich, bekommen die Kinder ihren Namen erst mit der Taufe und man hat dazu 6 Monate Zeit. Wer bis dahin nicht einen Namen gewählt hat oder vergessen hat anzu melden, da bekommt dessen Kind automatisch den Namen Henrik (nach dem Gemahl der Königin) wenn es eine Junge ist und ein Mädchen den Namen Magarethe. Und ich weiss nicht ob man das wieder ändern kann. Es laufen übrigens schon wieder mal heisse Wetten, wie den das Prinzesschen nun heissen möge, also ich tippe auf Ingrid als einen Namen auf alle Fälle und vielleicht Louise.
Hier der grosse Bruder der kleinen Prinzessin bei seiner Taufe:

Nach Eisgenuss, mmhh das dänische Softeis ist wirklich immer wieder ein leckerer wenn auch teurer Traum. MMMHHHH!, ging es weiter Richtung letzte Station:
Schloss Frederiksborg, in seiner imposanten gewaltigen Pracht:

Wir waren nicht drinnen, weil wir waren zu spät und ausserdem fing es bei unsrer Ankunft dann an zu Gewittern und bei unsrer Abfahrt dann auch noch an zu regnen und zwar aus allen Kannen.
Von Hilleröd, wo Fredriksborg steht sind wir dann schnurstraks wieder Richtung Heimat via Kopenhagen gefahren, nicht ohne unterwegs noch 4 Flaschen Wein zu kaufen, was man ja in Dänemark überall machen kann ! 😉
Alles im allen eine sehr schöne Tour, vor allem bei sonnigem Wetter. Na dann viel Spass Herr König am Donnerstag mit Ihrer Gruppe. Leider ist Regen angesagt 😦 .
Montag, 25. Juni 2007
… sollten wir unterwegs in Dänemark sein und oder gerade auf dem Weg zurück vom Hamlet-Schloss. Aber es kommt oft anders als es soll und so haben wir heute den Dienstag auf den Montag verlegt und das Auto mit den langen schon notwendigen Ersatzreifen versehen, sind mit unserm alten Schlafsofa endgültig eingebrochen und haben für relativ wenig Geld ein Altes neu gekauft, ein sehr interessantes Stück. Haben Umzugkisten besorgt und fangen nun doch so langsam an zu packen. Haben auch versucht unser Kinder zu erziehen und vor allem auszumeckern, die sind nämlich einfach so Fahrradtechnisch auf Derby gegangen und ohne Bescheid zusagen etwas weiter weg Radgefahren. Und so haben sie für heute Radfahrverbot und sind nun samt König zu Fuss zur Pfütze planschen gegangen. Ach eigentlich sollten wir sie ja mehr ausmeckern und vielleicht bestrafen, aber wem nützt das was. Ich glaube die haben mitbekommen das wir uns dolle gesorgt haben und sie gesucht haben. Kamen ja dann auch von selbst wieder. Ich hoffe, sie haben gelernt, das man fragt ehe man abhaut 😉 .
Nun ja, jetzt mache ich mich ans Milchnudeln kochen und dann gehts heute etwas früher ins Bett. Uff noch 6 Wochen Kinderdauerbeschäftigung, wer ja alles kein Problem, wenn man nebenbei nicht noch was schreiben müsste, arbeiten müsste und auch noch umziehen will. Brauch mal ein bisschen Kraft und Zuversicht, das wir das alles schaffen, denn ab nächste Woche ist der König ja auf seiner Burg jedes Wochenende arbeiten, als Burg(geist)guide.
So da sind sie schon die Badenixen und -nixeriche. Na dann mal los, Abendbrot machen.

Hier das „neue“ Sofa, sogar zum ausziehen und schlafen. Aber hier in der Wohnhöhle muss das Alte noch herhalten zum schlafen, nur zusammen klappen geht nicht mehr so richtig 😉 .
Sonntag, 24. Juni 2007
Posted by mischpoke under
Besonderheiten
[2] Comments
Oder was soll die Giraffe Brownie auf der Documenta darstellen? Ich weiss es nicht. Nur eines weiss ich, schon zu Lebzeiten ging es dem Tier schon nicht sehr gut , in einem viel zu engen Käfig und mit viel zuwenig Futter……
Aber lest selbst:
Der Focus schreibt zu dem „Kunstwerk“:
Sie ist ein bisschen geschrumpft, ihr Fell ist eingefallen, die Beine stehen schief. „Brownie“ blickt traurig vor leuchtend blauen Wänden und weiß nicht so recht, was sie in der Documenta-Halle verloren hat. „Brownie“ ist eigentlich ein „Er“ und 2002 an Herzversagen gestorben – als Folge eines Schocks nach einem Angriff der Israelis auf die Hamas im palästinensischen Westjordanland. „Brownie“ war die Attraktion im Westbank-Zoo Kalkilja, dem einzigen Tiergarten in Qalqiliyah und in der Gegend überhaupt.Hohes Tier in Kassel
Der Transport des präparierten Tiers aus der 45 000-Einwohner-Stadt, munkelt man in Kassel, sei der teuerste der Documenta gewesen. Der Österreicher Peter Friedl hat die vom Tierarzt des Zoos amateurhaft ausgestopfte Giraffe für seine „Zoo Story“ auf der Documenta 12 ausgeliehen. Für ihn ist sie auch Sinnbild einer ganz anderen Geschichte: über den Wahnsinn des Krieges. Aber auch über die Ohnmacht der Medien und deren Umgang mit „kolateralen“ Opfern.
Die FAZ schreibt dazu:
Das Kunstwerk, über das vermutlich sehr viel gestritten werden wird in den kommenden Wochen, ist eine Giraffe. Die Giraffe sieht so, wie sie da ausgestopft in der Documenta-Halle wartet, mitleiderregend aus; sie hat einen verbogenen, klumpigen Hals und steht unbeholfen und schräg da, wie ein Comic-Tier, das gerade bremst. Das Werk, das nur aus dem ausgestopften Tier besteht, heißt „Zoo story“. Man sieht aber keine Story, nur die Giraffe.
Die sei jedoch ein besonderes Tier, hatten uns die Documenta-Leiter Roger M. Buergel und Ruth Noack erklärt; bevor der österreichische Künstler Peter Friedl sie nach Kassel in die Documenta-Halle brachte, habe sie in Kalkilia im einzigen palästinensischen Zoo im Westjordanland gelebt. Als die israelische Armee eine Stellung der Hamas angriff, stürzte das Tier um, erstickte und wurde von den Zoobetreibern ausgestopft. Jetzt steht die Giraffe unkommentiert in der Documenta-Halle; gegenüber hockt ein gigantischer Stoffhund von Cosima von Bonin. Warum?
„Der Brownie“ – das ist die Giraffe – „ist ein Modell für Erzählungen“, hat der Künstler Peter Friedl gesagt, der die Giraffe nach Kassel holte. Aber was wird hier erzählt, und wie, und warum? Und was erzählt all das über die Documenta? Wir warten auf den Künstler.
…….
Aber die Giraffe: Was aktiviert die „ästhetische Erfahrung“ hier? Eine traurige Geschichte, erzählt Friedl: „Die Giraffenfrau, die Ruthi, war schwanger. Aus Gram über den Tod ihres Giraffenmannes hatte sie zehn Tage danach einen Abortus.“ Das totgeborene Giraffenjunge wurde ebenfalls ausgestopft und neben dem Vater aufgestellt. Nun ist das leidende, wehrlose Tier ein bekannter Topos in der Kunstgeschichte: In Picassos Antikriegsbild „Guernica“ berühren einen die schreienden Pferde fast mehr als die leidenden Menschen. Auch die ausgestopfte Giraffe ist eine Anklage. Man erfährt nichts über die Gründe des Angriffs, bei dem die Giraffe starb; wurden Stellungen beschossen, von denen aus Israel beschossen wurde? All das steht der Giraffe nicht ins Fell geschrieben, man würde es gern in einer Reportage lesen – die Kunst wirkt hier doch vollkommen überfordert von der politischen Tragik.
Befragt, ob die „ästhetische Erfahrung“ im Fall der Giraffe nur zur Not der Palästinenser führe oder auch die existentielle Angst Israels, die Bombenopfer in Tel Aviv im Bild halte, sagt Friedl nur, es gebe dort ja „sehr viel mehr Verkehrstote“. Es ist diese erstaunliche Kälte, die einen ratlos macht und die so gar nicht zum utopischen, festartigen Charakter der Documenta passt. Buergel und Noack werden noch einige Arbeit haben, zu erklären, was genau hier warum wohin migriert.

Hier ist er zusammen mit seinem ebenfalls ausgestopften Baby. (Bild aus Kalkilia)
Sonntag, 24. Juni 2007
Ebend schien sie noch und versucht auch weiterhin gegen die Wolken anzukämpfen, die mit voller Kraft oben am Himmel angeschwebt kommen. Ein fantastisches Schauspiel. Als Kind habe ich mich oft auf die Wiese gelegt und in den Himmel gestarrt, stundenlang und den Wolken hinterhergeguckt und geträumt.
So, jetzt scheint sie wieder und meine Mischpoke, das heisst ein Teil hat sich per Rad auf den Weg in die PreSchool gemacht zum Saubermachen. Ich werde versuchen den Wäscheberg abzuarbeiten und Mittag zu zaubern und heute Nachmittag wollen wir zur Pfütze (das ist ein grosser Springbrunnen im Park hinter dem Studentenwohngebiet, wo man auch drin baden kann, allerdings Wasserhöhe 50cm, zum Planschen reichts und die Kinder lieben es, und es ist erlaubt da zu toben im Wasser, es gibt rund herum Bänke und die meist gesprochene Sprache ist immer Sommer arabisch dort.) Unsere Kinder haben das Riesenplanschbecken Pfütze getauft und das ist eine Sache, die wir in Mårtens Fälad (wo wir hinziehen) bestimmt vermissen werden. Also bitte Sonne scheine weiter!!!!!
Die kommende Woche ist so fast die richtig letzte in dieser Wohnung, auch wenn wir bis Jacobs Geburtstag noch hier schlafen werden… dann steht sie leer unsere liebe Wohnhöhle.
Viel viel ist zu tun nächste Woche:
- alte Wohnung ab September abmelden
- nach Dänemark rüber, 3 Schlösser besuchen, als Vorbereitung für den König der soll die nämlich am Mittwoch Touris zeigen und war da noch nicht bzw schon lange her
- Erste Sachen packen und vor allem aussortieren
- 3 Essays fertig schreiben, sonst gibts kein Studiengeld für die Regierung nächstes Studienhalbjahr!!!!
- Geld zusammenkratzen für 2 Miete gleichzeitig und die sonstigen Rechnungen 😦
- Hannah zu Salomon-Asthma ist im Anmarsch und Medizin alle
- Burg Glimingehus- König muss zur Guideausbildung
- Donnerstag den König zum Geld verdienen auf Tour nach Dänemark schicken – Schlösser rund um Kopenhagen- eine Busladung voll deutscher Touris
- am Freitag in aller Frühe die Regierung nach Brüssel schicken, dass Zweittöchterlein abholen und Brüssel unsicher machen- von wegen Waffeln und Bier (oder Stina)- man gut dass der König reichlich Trinkgeld von seinen 2 Touren mitgebracht hat, das darf die Regierung als Extrabudget angreifen.
- Noah muss eigentlich Freitag zur Klumpfussuntersuchung, weigert sich aber ohne Mama- also das müssen wir verschieben.
- Und Sonntag ist die Regierung von der Reise samt Mitbringsel (Marielle unser Brüsselkind wird zum Lundenser Studenten) wieder zurück und es ist juchhu Schlüsselübergabe!
Ja eine Menge vor nächste Woche und so ganz nebenbei , müssen auch die Kinder noch bespasst werden, man gut das Lotta da ist……. naja im Monet schnarcht sie noch, wieso brauchen eigentlich 18jährige so viel Schlaf und das nur am Tage?
Eine gute Woche uns und allen und möge die Sonne für alle ein wenig scheinen, nicht zu heiss und möge der Regen auch manchmal heruntertröpfeln, nicht zuviel.
Samstag, 23. Juni 2007
Schreibt Matildas Papa in seinem Tagebuch auf Matildas Seite: Glückwunsch Himmel, heute wurde ein leuchtender Sonnenstrahl geboren.

Sonnenstrahlmobile von Claire Ochsner
Matilda ist gestern am Mitsommernachmittag um 15 Uhr friedlich in den Armen ihren Eltern, nach 5 Jahren Kampf gegen die Krankheit, eingeschlafen und selbst der Himmel weinte tausende Tränen.
Aber lest selber was Matildas Eltern schreiben: http://hem.passagen.se/dummapricken/
Euch grossartigen Matildaeltern gilt unsre Hochachtung und unser Mitgefühl. Möge Matilda-Sonnenstrahl immer Euer und unser und vieler Menschen Herz erwärmen. Allen Eltern kranker Kinder und den Kinder selbst alles Liebe und viel Kraft. Lasst uns unsre Erdenzeit miteinander nutzen, wir tun es viel zuwenig.

Sonnenblumen und Erbeeren, das waren Matildas Favoriten. Sie will in einem Erdbeerfeld auf ihren Vater warten oder inmitten vieler Sonnenblumen. So ihre eigene Worte, als ihr Vater sie fragte, wo er sie denn finden könnte im Himmel…….
Freitag, 22. Juni 2007
.. das wir heute Abend nur 7 sind und diese auch noch alle zur Familie gehören, wir haben zwar auch schon mit 12 hier Shabbes gefeiert, aber soooo tolerant und grosszügig wie Familie Machlis bin ich dann doch nicht. Im neuen Haus sieht das dann wieder anders aus, da ist ganz einfach mehr Platz. So wird unser Hannahle mit mir also nur den“normalen“ Kerzensegen sagen: http://www.talmud.de/nersh.htm 🙂
Mama invited twelve people for Shabbath dinner. At the table, she turned to her seven-year-old daughter, Hannah, and said, „Darling, would you like to say the blessing?“ Hannah said,“ But I wouldn’t know what to say.“ „Don’t worry,angel, just say what you hear Mama say.“ Hannah bowed her head, sighed, looked to God and said,“ Oy, why on earth did I invite all these people to dinner?!“ (Yiddishe Mamas 2007)
Shabbat Shalom!
Freitag, 22. Juni 2007
und gut Shabbes, sowie ein etwas weniger feuchtes schönes Wochenende wünschen Mischpokes
Was ist den nun dieses Midsommar?
Hier die Erklärung von wikipedia:

Schwedischer midsommar (Gemälde von Anders Zorn 1897)
Midsommar ist in Schweden das zweitgrößte Fest des Jahres. Es ist größer als Ostern, jedoch nicht so bedeutsam wie Weihnachten (Julfest). Die meisten Schweden feiern es mit Verwandten, Freunden und Nachbarn. Laut Gesetz aus den 1950er Jahren wird Midsommar immer an dem Freitag gefeiert, der dem längsten Tag im Jahr am nächsten ist. In dieser Zeit ist es die ganze Nacht lang hell, im nördlichsten Schweden geht die Sonne sogar überhaupt nicht mehr unter. Der Freitag wird »midsommarafton« (Mittsommerabend) genannt und der Samstag »midsommardag« (Mittsommertag).
Midsommarstången / Majstången
Am Mittsommerabend wird die Mittsommerstange (Midsommarstången bzw. Majstången) aufgestellt. Sie sieht in den verschiedenen Regionen des Landes jeweils etwas anders aus, auch einzelne Orte haben oft ihre eigene Tradition. Die Stange wird mit Blättern und Blumen geschmückt und aufgerichtet, danach wird im Kreis um sie herum getanzt, wobei verschiedene Spieltänze üblich sind. Eines dieser Tanzlieder ist Små grodorna: es handelt von einem Frosch und man imitiert beim Tanzen seine Bewegungen.

Mittsommerbaum
Zum Fest zieht man sich fein an, die Mädchen und Frauen haben meist weiße oder blumige Kleider an; viele tragen zu dieser besonderen Gelegenheit auch ihre Trachten. Einige binden Kränze aus Blumen und setzen sie sich oder ihren Kindern auf.
Der Brauch ähnelt in vielem dem deutschen Maibaumaufstellen.
Essen und Trinken
An Mittsommer isst man die ersten Jungkartoffeln. Sie werden zusammen mit Hering, Sauerrahm, Schnittlauch, Knäckebrot und Käse serviert. Viele nehmen während des Essens ein oder mehrere nubbe genannte Gläser Schnaps zu sich und singen ein Trinklied wie das unten stehende, welches davon handelt, den Schnaps entweder auf Ex auszutrinken oder gar keinen zu bekommen. Es wird aber auch öl (Bier) dazu getrunken. Zum Nachtisch gibt es frische schwedische Erdbeeren mit Sahne.
- Helan går
- sjung hoppfaderallanlallanlej,
- helan går
- sjung hoppfaderallanlej.
- Och den som inte helan tar
- han heller inte halvan får.
- Helan går (Es wird ausgetrunken)
- sjung hoppfaderallanlej!
Magische Natur
Früher glaubte man, dass die Natur in der Mittsommernacht (der Nacht zwischen Freitag und Samstag) magisch sei. Elfen tanzten und Trolle standen hinter den Bäumen. Außerdem hieß es, dass der Morgentau kranke Tiere und Menschen heilen konnte. Deshalb sammelte man etwas Tau in einer Flasche. Dieser wurde auch zum Backen benutzt; das Brot und die Brötchen wurden davon groß und lecker, so glaubte man. .
Sieben Blumen
Unverheiratete Mädchen pflücken in der Nacht sieben oder neun Sorten wilder Blumen von sieben oder neun verschiedenen Wiesen, die sie dann unter ihr Kopfkissen legen. Dann sollen sie der Legende nach von dem träumen, den sie irgendwann einmal heiraten werden. Sie müssen aber beim Pflücken absolut still sein und am nächsten Tag dürfen sie niemandem erzählen von wem sie geträumt haben, sonst geht der Traum nicht in Erfüllung.
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