..dass hier nur noch die Schilder fehlen: Juden unerwünscht! Wie es das ZDF vom Anfang der dreissiger Jahre schildert, so haben wir uns heute hier gefühlt.
Montag, 26. Januar 2009
Montag, 26. Januar 2009
..dass hier nur noch die Schilder fehlen: Juden unerwünscht! Wie es das ZDF vom Anfang der dreissiger Jahre schildert, so haben wir uns heute hier gefühlt.
Montag, 26. Januar 2009 at 18:19
Hallo ihr beiden,
ich verstehe, dass so eine Erfahrung schockierend ist. Aber ich glaube, ihr seht dass einseitig. Meiner Ansicht nach richten sich die anti-juedischen Kommentare und Proteste nicht gegen juedische Menschen im Allgemeinen, sondern gegen Menschen (aller Religionen), die das Verhalten der Israelischen (Regierung, sage ich mal) befuerworten. Es gibt auch in Israel und in juedischen Gemeinden hier (ich lebe in New York City, udn meine Schwiegerfamilie und viele Freunde und Bekannte sind juedisch) viele juedische Menschen, die den Israel-Krieg verurteilen, auch sehr offen. Ich glaube nicht, dass diese Menschen anti-semitische Kommentare hoeren. Natuerlich gibt es immer Rassismus, Antisemitismus, stereotypisches Verhalten in unserer Welt, und das ist eine schlimme Erfahrung und sollte nie gedultet werden. In diesem Fall glaube ich aber, dass die Ausschreitungen sich gegen das Verhalten des Staates Israel richteten, nicht gegen juedische Menschen im Allgemeinen. Natuerlich ist es trotzdem schrecklich und muss verurteilt werden.
Alles Liebe, Claudia
Montag, 26. Januar 2009 at 19:16
Schade, dass Du gestern nicht dabei warst, nein, sei froh. Eine nichtjüdische Freundin war mit, die absolut nicht der Proisraelmensch ist, aber denken und hören kann und die hat es auch so erlebt. Wenn nicht nur einer brüllt Tod den Juden, Hitler, Hitler und Raus ihr Mörder aus Schweden, dann ist das gegen uns gerichtet und nicht nur gegen Israel. Und das ist leider nicht das erste Mal. Und niemand von uns hat vorgestern die palästinensische Demo gestört, sondern im Gegenteil, wie auf unsern Plakaten zu lesen. Alle Menschen haben Recht auf Frieden und alle haben unser Mitgefühl. Jeder Tote ist einer zu viel. Aber abgesehn davon, das Hamas eine Terrororganisation ist, das ist wohl allen klar und dass sie wie immer mit falschen Karten spielt auch, das fängt bei dem ständigen Beschuss der Zivilbevölkerung in Israel seit 8 Jahren an (zum Glück und hoffentlich weiterhin ist es ja im Moment nicht so), der nur so wenige Opfer hat, weil Israel versucht, seine Menschen zu schützen. Und hört bei der Verfälschung von Nachrichten auf. Wie schon in Jenin wo aus 1300 Toten dann auf einmal nur 54 wurden, so sind es hier auch viel weniger. Aber wie ich schon sagte, niemand darf sterben, jeder Tote ist zuviel. Übrigens auch im Iran, wo nur jetzt im Januar 23 Menschen aufgehängt wurden. Und das waren nicht nur Mörder!
Vergiss es, ich habe gestern hautnah erleben dürfen wie es ist, beschimpft zu werden, gejagt zu werden und zwar weil ich Jüdin bin und nicht weil ich proisraelisch bin mit überhaupt nicht allem einverstanden, was die Poltiker in Israel machen. Und diese Bedrohung war gestern nur mal wieder sehr sichtbar, in den Monaten davor hatten wir immer wieder Vorkommnisse über die leider oft nichts an die Öffentlichkeit kommt. Ich glaube nicht, dass meine Kinder hier ein JÛDISCHE Zukunft haben werden, ich hoffe es ja noch immer!
Shalom und liebe Grüsse Anneka
Montag, 26. Januar 2009 at 20:15
Hi Anneka,
Ich versteh schon, was du sagst und fuehlst. Schweden hat ja leider einen Ruf als „auslaenderfeindlich“ oder „anders-feindlich“. Ich hoere das oft von Leuten aus Schweden, die ich hier kenne. Es ist sicher ueberhaupt nciht einfach, dort „anders“ zu sein, egal wie.
Nein, Konfrontationen dieser Art sind mir auch zuwider, und ich wollte auch in keiner Weise kleiner oder unbedeutender machen, was ihr da erlebt habt. Ich haette das genauso empfunden, wenn ich dabei gewesen waere, das muss einfach wirklich beaengstigend gewesen sein. Mein Kommentar bezog sich eher auf den Vergleich mit D in den 30iger Jahren, den ich nicht ganz richtig fand, da die Ursachen in Schweden ganz anders sind.
Rassismus und Antisemitismus etc. basieren im Endeffekt auf Unkenntnis oder Ignoranz der anderen Kulturen, oder einfach auf Dummheit, denke ich. Selbst wenn man verurteilt, was Israel tut, sollte das nichts mit Antisemitismus oder gar antisemitistischen Parolen zu tun haben. Vielleicht aendert sich ja was in Schweden – und dem Rest der Welt – in der Zukunft.
Nochmal liebe Gruesse, und ich lese immer gern euren Blog, Claudia
Dienstag, 27. Januar 2009 at 20:56
[…] mischpoke kommt in einem anderen beitrag zum […]
Dienstag, 27. Januar 2009 at 21:02
@claudia: woher nimmst du den optimismus ?
„Vielleicht aendert sich ja was in Schweden – und dem Rest der Welt – in der Zukunft.“
nein. ich denke nicht das sich etwas aendern wird. wenigstens nicht zum positiven. letztlich wird der staat israel die einzige hoffnung fuer juedische menschen sein wenn in europa wieder die lichter ausgehen. die zeichen stehen nicht nur an der wand. die zeichen werden hoerbar und fuehlbar. in schweden und anderswo.
zum thema dieser link zu welt.de
http://www.welt.de/politik/article3100537/Offener-Antisemitismus-bedroht-Europa.html
„Hass auf Israel
Offener Antisemitismus bedroht Europa
Von Richard Herzinger
27. Januar 2009, 17:37 Uhr
Ein spanischer Politiker, der Israel “Völkermörder” nennt. Niederländische Demonstranten, die “Juden ins Gas” skandieren. Im Schatten des Gaza-Krieges blühen in Europa die Relativierung des Holocaust und offener Antisemitismus auf. Das bedroht die moderne europäische Identität im Innersten.
(…)
Gewiss sind solche Töne und Aktionen nach wie vor nicht repräsentativ für die Mehrheitsstimmung in der europäischen Öffentlichkeit. Und selbstverständlich sind Israels Politik und Kriegsführung nicht über internationale Kritik erhaben. Sie sind an den Normen des internationalen Rechts zu messen wie das Verhalten jedes anderen Staates auch. Ebenso ist das weit verbreitete Mitgefühl gegenüber der Zivilbevölkerung der vom Krieg heimgesuchten Bevölkerung Gazas so berechtigt wie eine Untersuchung, ob etwa Israel in dem Konflikt Phosphorbomben eingesetzt hat. Doch wer verlangt mit derselben Intensität die Nachprüfung, inwieweit die Hamas Zivilisten als Schutzschilde benutzt hat? Auch dabei handelte es sich um ein Kriegsverbrechen.“
(…)
Mittwoch, 28. Januar 2009 at 4:32
Liebe Anneka,
Gottes reichen Segen dir und deinen Kindern.
Die Bedrohungen gegen Juden vermehren sich weltweit; daher ist es sehr wichtig Gott intimer kennenzulernen.
Antisemitismus ist eine sehr schreckliche geistliche Krankheit, die nur Gott besiegen kann.
Der Hass, der du erfahren hast kommt von Satan, der Juden hasst.
Er hat schon das Herz jenen Menschen besiegt.
Der Geist Satans ist mörderisch; darum wollten jene übel benehmenden Menschen dich schaden zufügen.
Die heilige Schrift lehrt dass nur Gottes Kraft solch einen ungerechten Hasses wie Antisemitismus besiegen kann.
Gott sei gnädig mit dir Anneka und deiner ganzen Familie.